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Bernd Riexinger

Pflegekräfte haben schon lange mehr verdient

Der Sprecher des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherungen und der Vizepräsident des Arbeitgeberverbands Pflege, Friedhelm Fiedler, haben sich offen für einen Einmal-Bonus von bis zu 1.500 Euro für Pflegekräfte erklärt. Dazu sagt Bernd Riexinger, Vorsitzender der Partei DIE LINKE:

Es ist eine gute Nachricht, dass angesichts der Corona-Ausnahmesituation die Debatte um mehr Geld für Pflegekräfte Fahrt aufnimmt. Wer glaubt, die Besserstellung von Pflegekräften mit einer Einmalzahlung erledigen zu können, verkennt, was die Pflegekräfte bereits vor der Krise geleistet haben. Bereits vor der Corona-Krise waren Krankenhausstationen häufig unterbesetzt, ein großer Teil der Pflegekräfte gab den Beruf wegen Überlastung und schlechter Bezahlung vorzeitig auf. Ich begrüße Bonuszahlungen für die Belastung der Beschäftigten in der Corona-Krise, aber: Kassen und Arbeitgeber sollen nicht glauben, das Thema damit vom Tisch zu bekommen.

Im Gegenteil werden wir den Pflegenotstand nur mit einer generellen Aufwertung der Pflegearbeit in den Griff bekommen. Die Linke schlägt dazu als ersten Schritt einen Aufschlag von 500 Euro monatlich auf alle Pflege-Gehälter und einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag in der Altenpflege vor. Demgegenüber ist es das völlig falsche Signal, dass die Verhandlungen zwischen ver.di und der Bundesvereinigung der Arbeitgeber in der Pflegebranche über einen Tarifvertrag in der Altenpflege ausgesetzt wurden.

Wenn wir die Pflegekräfte jetzt generell besser bezahlen, können wir den Pflegenotstand mittelfristig in den Griff bekommen und sind dann auch langfristig besser für künftige Pandemien gerüstet.

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