Privatisierung und Abbau von Krankenhausbetten
Im Gesundheitswesen läuft vieles schief, was gerade angesichts der Corona-Pandemie immer wieder fassungslos macht: Im Jahr vor der Pandemie wurden rund 4000 Klinikbetten in deutschen Krankenhäusern abgebaut - genauso viele Betten wie in den acht Jahren vorher. Das geht aus der Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor.
Der zufolge gab es 2019 bundesweit 1914 Kliniken mit über 494.000 Betten. Die Zahlen zeigen nicht nur einen massiven Bettenabbau, sondern auch einen deutlichen Privatisierungstrend: Während von 2005 bis 2019 379 öffentliche und freigemeinnützige Kliniken und 60.000 Betten abgebaut wurden, entstanden hingegen 154 neue private Krankenhäuser und 30.000 Betten. Damit fiel die Hälfte der Betten tatsächlich weg, während die andere Hälfte künftig Profit erwirtschaften müssen.
Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann nennt diese Entwicklung ein „komplettes Versagen der Gesundheitspolitik der letzten 20 Jahre“ und forderte ein Ende des Krankenhauskahlschlags. Denn leere Krankenhausbetten seien keine Verschwendung, sondern eben auch eine Rücklage für Pandemien.