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Martin Bialluch

Pflegerat fordert 4000 Euro für Pflegefachkräfte

IX

Warum Menschen, die sich um das Geld andere Leute kümmern – und das durchaus mit wechselhaftem Erfolg – viele besser bezahlt werden als diejenigen, die sich um unsere Kinder, Kranken oder Alten kümmern, sagt viel über die Prioritäten dieser Gesellschaft aus. Lebensmittelhandel, Internetversand und Essenslieferdienste boomen, doch die Beschäftigten haben nichts davon, während sich die Bosse und Aktionäre dank Corona die Taschen vollmachen.
Gerade die aktuellen Held:innen der Coronakrise arbeiten schon lange unter miesen Arbeitsbedingungen. Ihre zusätzlichen Risiken und Belastungen während Corona wurden bisher mit warmen Worten, Applaus und - sehr selten - mit symbolischen finanziellen Almosen „honoriert“ oder besser gesagt abgespeist. Auch bei der von Gesundheitsministerimitator Jens Spahn versprochenen mickrigen Einmalzahlung von 1000 Euro gingen viele Pflegekräfte leer aus, Frust und Bürokratie statt Anerkennung.
Der Präsident des Deutschen Pflegerats, Franz Wagner, forderte jetzt 4000 Euro für Pflegefachkräfte - und zwar als Einstiegsgehalt. Das sei nicht nur angemessen, sondern würde auch dafür sorgen, dass der Pflegeberuf konkurrenzfähig gegenüber anderen Berufsgruppen werde. Dabei ist diese Forderung nicht neu: Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DbfK) fordert das schon seit letztem Jahr, da sich seit der Pandemie nichts an der Bezahlung geändert habe und sich die Gehaltsunterschiede zwischen Krankenhäusern und Langzeitpflege endlich schließen müssten.

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